Kapitel G

Einkommen

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Indikator G5
Einkommen selbstständig Erwerbstätiger

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Gleichstellungsziele

Abbau der genderspezifischen Einkommensunterschiede

Die Einkommen selbständig Erwerbstätiger sind aufgrund steuerlicher Besonderheiten wesentlich schwerer erfassbar als jene der unselbständig Beschäftigten und ein Vergleich ist daher jedenfalls schwierig. Selbstständig Erwerbstätige beziehen im Schnitt (Median) ein Jahreseinkommen von Euro 27.861 vor Abzug der Steuern, wobei Frauen mit Euro 24.306 um 23% weniger verdienen als Männer mit Euro 31.742. Die Einkommen von selbstständig Erwerbstätigen variieren sowohl zwischen Frauen und Männern als auch zwischen den Branchen stärker als jene von unselbstständig Erwerbstätigen. Die höchsten erzielten Einkommen und zugleich der größte Gender Pay Gap mit 77% sind im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen zu finden, in dem Männer mit im Schnitt Euro 169.138 mehr als viermal so viel wie Frauen (Euro 39.407) verdienen. Dies hängt vor allem mit der unterschiedlichen geschlechtsspezifischen Verteilung auf Unterklassen mit hohem Einkommensniveau (wie z.B. Arztpraxen) und niedrigem Einkommensniveau (wie z.B. Hauskrankenpflege) zusammen, die innerhalb dieses Bereichs bemerkbar ist. Aber auch in der Branche Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten ist der Gender Pay Gap mit 46% beträchtlich. Einkommensvorteile von Frauen bestehen hingegen im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz mit einem negativen Gender Pay Gap von -13%. Tendenziell sind die Einkommensunterschiede in jenen Branchen geringer, in denen auch das Einkommensniveau vergleichsweise niedrig ist.

Über den Zeitraum zwischen 2009 und 2017 betrachtet, ist der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern, die (überwiegend) selbständig beschäftigt waren, relativ konstant geblieben. Während er zwischen 2009 und 2013 etwas gesunken ist (von 25% auf 22%), ist er zwischen 2013 und 2017 wieder etwas gestiegen und beträgt nun 23%. Die Unterschiede zwischen den Branchen sind aber tendenziell gestiegen. Im Gesundheits- und Sozialwesen, in dem bereits 2009 sehr hohe Einkommensunterschiede bestanden haben, hat sich die Geschlechterdifferenz noch weiter erhöht (+4-Prozentpunkte). Im Bereich Beherbergung und Gastronomie, in dem 2009 noch ein Einkommensvorteil für Frauen bestanden hat, verdienen selbstständige Frauen 2013 um 23% weniger als Männer bzw. im Jahr 2017 um 7% weniger. In der Branche Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz ist der Einkommensvorteil zugunsten der Frauen von 1% im Jahr 2009 auf 4% im Jahr 2013 und zuletzt 13% im Jahr 2017 gestiegen. In den meisten der anderen Branchen, insbesondere in den Bereichen Information und Kommunikation, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen und Kunst, Unterhaltung und Erholung, ist der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern gesunken.