Kapitel K

Gewalt

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Gewalt

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Indikator K7
Gewalt in Schulen

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Gleichstellungsziele

Senkung von Gewalt gegen Mädchen und Frauen in Institutionen

Ausbau der Gender-Kompetenz bei relevanten Akteur*innen im Gewaltschutzbereich

Laut der von der WHO im Rahmen der HBSC-Studie (Health Behaviour in Schoolaged Children) durchgeführten Erhebung bei Schüler*innen im Alter von 11, 13, 15 und 17 Jahren wurden 2018 [Anm. 4] 20% der Schülerinnen und 26% der Schüler in den Monaten vor der Befragung schikaniert. 13% der befragten Mädchen und 27% der Burschen gaben an, Täter*in gewesen zu sein. Der Überhang der Burschen gegenüber den Mädchen fällt vor allem auf, wenn körperliche Gewalt angewendet wird: In den zwölf Monaten vor der Befragung waren 44% der Schüler, aber nur 18% der Schülerinnen an mindestens einer Rauferei oder einem Kampf beteiligt – ein Unterschied von 26%-Punkten. 2018 gab es die meisten Mobbing-Aktivitäten bei 13-Jährigen, mit zunehmendem Alter sinken die Fallzahlen, besonders stark bei den Mädchen (vgl. BMSGPK 2020). Bei den 17-jährigen Burschen ist der Anteil derjenigen, die gleichzeitig Opfer und Täter*in werden, mit 3% am höchsten, in den anderen Altersgruppen und bei Mädchen beträgt er maximal 1%. Burschen werden vor allem von Burschen und Mädchen von beiden Geschlechtern gemobbt (vgl. BMASGK 2019).

Im Vergleichszeitraum seit 2009/10 sind sowohl Schikanen als auch körperliche Gewalt deutlich zurückgegangen, bei den Burschen ebenso wie bei den Mädchen. Die Veränderung fällt am stärksten bei den männlichen Mobbingopfern aus: Während 2009/10 mehr als die Hälfte der Befragten (55%) betroffen war, gab dies 2018 nur noch rund jeder vierte an (27%) – ein Minus von 28%-Punkten. Deutlich geringer fallen Veränderungen bei körperlicher Gewalt aus: 2009/10 beteiligte sich ebenfalls mehr als die Hälfte der Schüler an einer Rauferei oder einem Kampf, dieser Wert ging bis 2018 aber nur um 10%-Punkte zurück, und bei den Schülerinnen – auf einem deutlich niedrigeren Anfangsniveau – um 6%-Punkte (24 vs. 18%). Mittlerweile erhebt die HBSC-Studie auch Cybermobbing, es liegen aber bislang keine genauen Auswertungen im Zeitverlauf vor.